folgt: 4.3 Sedimentbilanz
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4.2 Dynamik
Neben dem halbtäglichen Wechsel von Ebbe und Flut ist die Trübungszone
Störungen und Veränderungen unterworfen, die eine Dynamik in längeren
Zeiträumen bewirken.
Der halbmonatliche Wechsel von Spring- und Nipptide beeinflusst auch die
Trübungszone. Die Messungen von GRABEMANN [39] im Zentrum
der Trübungszone der Weser zeigen, dass der maximale Schwebstoffgehalt der
Trübungszone bei Springtide um den Faktor 2 größer ist als bei Nipptide.
Stürme über der angrenzenden See und Hochwasser im Fluss führen zu
unregelmäßigen Veränderungen der Hydrodynamik des Ästuars und damit des
Sedimenttransportvorgangs in der Trübungszone.
Wiederkehrintervalle dieser Ereignisse liegen in der Größenordnung von Jahren,
bis zu Jahrzehnten bei Extremereignissen.
Stürme, bei denen der Windstau das Seewasser ins Ästuar hineindrückt,
verkleinern den Tidenhub während ein bis zwei Tiden. D. h. der Windstau erhöht
den Ebbwasserstand stärker als den Flutwasserstand. Die Tidenströmung wird
kleiner, die Schwebstoffkonzentration nimmt ab [40]. Die
Wiederentstehung der Trübungszone benötigt wenige Tage.
Bei Hochwasserereignissen wird die Trübungszone und die
Brackwasserzone vom starken Süßwasserzufluß in Richtung See
verdrängt. Wie GRABEMANN und KRAUSE [40] berichten, kehrt die
Brackwasserzone verzögerungsfrei an ihren ursprünglichen Ort zurück, wenn der
Süßwasserzufluss zurückgeht. Das Wiederentstehen der Trübungszone bis zur
ursprünglichen Stärke kann bis zu sechs Monaten in Anspruch nehmen.
In [40] wird betont, dass es aufgrund der durchgeführten
Messungen nicht entscheidbar ist, ob das alte Sediment aus dem äußeren Ästuar
zurückkehrt oder ob sich die Trübungszone aus neuem Sediment bildet.
Diese Unsicherheit über den Verbleib großer Sedimentmengen wird gestützt von
einer Untersuchung [35], bei welcher der Eintrag von Schlick in
eine ins Ästuar hineingebaggerte Testgrube beobachtet wurde.
In unregelmäßiger Folge traten dabei kurze Zeiträume mit starkem Schlickfall
auf. Die Vermutung wird geäußert, dass es sich um Sedimente
handelt, die von Stürmen drei bis vier Wochen vorher auf den Wattflächen des
äußeren Ästuars mobilisiert worden sind.
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Jens WYRWA * 2003-11-05