folgt: 5. Eigenschaften kohäsiver Sedimente
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4.4 Trübungszone und numerische Berechnung
Ein Simulationsprogramm, mit dem ein Einblick in den Vorgang des Transports
kohäsiver Sedimente im Ästuar gewonnen werden soll, muss auch
den Prozess der Trübungszonenentstehung nachvollziehen können,
allein schon aufgrund der Menge der in dieser Zone transportierten Sedimente.
Im Einzelnen folgt daraus für die Erprobung numerischer Verfahren
Folgendes:
- Dichtegetriebene Strömungen müssen so präzise simulierbar sein,
dass die residuelle Zirkulation erfasst wird.
- Um die Tideasymmetrie simulieren zu können, ist numerisch zu erproben,
ob die Ausbreitung der Tidewellen realistisch wiedergegeben wird.
- Die Sohlreibung und ihre Wasserstandsabhängigkeit muss im numerischen
Verfahren geeignet implementiert sein4.7.
Wie in Abschnitt
4.3 dargelegt, sind Genauigkeiten von wenigen
Prozent in der Sedimentkonzentration erforderlich,
wenn morphodynamische4.8 Veränderungen d. h. Sedimentations- oder
Erosionsraten bestimmt werden sollen.
Da bereits die Messungen, die zur Verifikation, Kalibrierung und Bestimmung
der Randbedingungen für das numerische Modell benötigt werden, diese
Genauigkeiten nicht erreichen, stellt sich hier die Frage nach dem Sinn
numerischer Berechnungen.
Der Sinn numerischer Berechnung liegt zum einen in der
Eingriffsfolgen-Abschätzung, z. B. der Frage, wie die Trübungszone auf
geometrische Veränderungen der Fahrrinne reagiert, und zum anderen in
der Prozessaufklärung, z. B. der Frage, wo die Sedimente verbleiben, die bei
einem Flusshochwasser ins äußere Ästuar hinausgeschoben werden.
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Jens WYRWA * 2003-11-05