Wie in Abschnitt 6.5 erläutert, hat die stabile Dichteschichtung
nur auf die vertikale turbulente Normalspannung einen unmittelbaren Einfluss.
Im k--Turbulenzmodell sind aber alle turbulenten Normalspannungen
zur kinetischen Energie k der Turbulenz aufsummiert. Das Modell kann also
die Richtungsabhängigkeit der Dämpfung nicht erfassen und überschätzt somit
den vertikalen Impuls- und Massenaustausch. Daher werden bei der Anwendung
von 2-Gleichungs-Modellen in der Ozeanographie und in der Meteorologie
Stabilitätsfunktionen verwendet
[12] [56] [80].
UMLAUF [132] leitet ab, dass sich Stabilitätsfunktionen auch als
Vereinfachungen von Algebraic-Stress-Modellen (ASM) auf Situationen, in denen
lediglich vertikale Geschwindigkeits- und Dichtegradienten auftreten,
begreifen lassen.
BURCHARD und PETERSEN [12] verwenden die
Stabilitätsfunktion nach GALPERIN [36], zu deren Darstellung
sie eine Größe verwenden, die sich als Funktion der
turbulenten FROUDE-Zahl, s. Gl. (6.20), schreiben lässt:
(7.19)
Die Stabilitätsfunktion formuliert nun den vormals konstanten Wert von
als Funktion von [12]:
(7.20)
mit
konstanter Wert von ohne Dichteschichtung.
Der vertikale Massenaustausch7.2 wird nicht in gleicher Weise wie der
vertikale Impulsaustausch gedämpft, so dass hierfür eine gesonderte Funktion
angesetzt wird, die hier in folgende von der Dichteschichtung abhängige turbulente
SCHMIDT-Zahl umgerechnet worden ist:
(7.21)
Wie die Testrechnungen von BURCHARD und PETERSEN [12] für eine
Reihe von Beispielen zeigen, lassen sich mit dieser Stabilitätsfunktion
vertikale Austauschprozesse in Grenzschichtströmungen
in guter Übereinstimmung mit Meßergebnissen modellieren.
Es ist nicht zu erwarten, dass horizontale Mischungsvorgänge besser erfassbar sind.