Wird in einem Fluid eine Quelle isotroper
Turbulenz angeordnet, die dem Fluid keine mittlere Bewegung aufprägt,
dann stellt sich im Fluid nach einiger Zeit ein stationärer Zustand ein,
bei dem sich die Diffusion und die Dissipation der Turbulenz die Waage halten.
Die an einer Stelle im Raum in einer gewissen Entfernung von der Quelle
durch Dissipation vernichtete turbulente kinetische Energie k muss vorher durch die
turbulente Diffusion der Turbulenz zu dieser Stelle hin transportiert worden sein.
Ein oszillierendes Gitter, das den Querschnitt eines zylindrischen Tanks
vollständig ausfüllt, stellt eine experimentelle Näherung an diese
Situation dar.
Das k--Modell Gln. (7.1) und (7.2)
reduziert sich in diesem Fall wie folgt:
(9.14)
(9.15)
mit
Koordinate des Abstands von der Turbulenzquelle,
kinetische Energie der Turbulenz,
Dissopationsrate und
, ,
,
Modellkonstanten.
Die Gln. (9.14) und (9.15)
lassen sich mit Hilfe des folgenden Ansatzes lösen [122]:
(9.16)
(9.17)
mit
Ort des Berechnungsbeginns,
k an der Stelle ,
an der Stelle und
reele Exponenten.
Durch Einsetzen in die Gln. (9.14) und (9.15)
ergibt sich:
(9.18)
.
(9.19)
.
Wenn die Standardwerte für die empirischen Parameter
(
,
und
)
verwendet werden, erhält man: n = -4,97 und m = -8,46.
In
Bild 29
sind die berechneten Verläufe von k und
den o.g. analytisch gewonnenen Vorhersagen gegenübergestellt.
Mit zunehmend kleiner werdenden räumlichen Schrittweiten des Berechnungsnetzes
nähert sich die numerische Lösung der Vorhersage immer genauer an.
Die gute Übereinstimmung lässt auf die korrekte Realisierung der vertikalen
Diffusion der Turbulenzgrößen schließen, weil die Dissipation bereits
im Abschnitt 9.3.1 überprüft worden ist.
SONIN [122] stellt fest, dass die Experimente von
[47] und [129]
für den Exponenten n Werte von -2 und -3 nahelegen und weist darauf hin,
dass dies nur erreichbar wäre, wenn der Wert für die
Modellkonstante9.6
auf Werte von 0,74 und 0,87 abgesenkt würde.
Um zu illustrieren, welche erheblichen Unterschiede sich daraus ergeben, ist
der Verlauf von k in
Bild 29
auch für den Exponent n = -2 aufgetragen.
In diesem Zusammenhang sei auch die Überlegung von LELE [66]
mitgeteilt:
Beim instationären Oszillating-Grid-Tank Experiment müssen an der Front
der sich in das ruhende Fluid ausbreitenden Turbulenz
alle Turbulenzgrößen die gleiche Ausbreitungsgeschwindigkeit haben.
Die daraus ableitbare Konsistenzbedingung ergibt für das
k--Modell die Forderung: