folgt: 10.3 Ausblick
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10.2 Schlussfolgerungen
Die Testrechnungen mit der Software ,,casu`` ergeben, dass das Basismodell die
erwartete Funktionalität erfüllt (s. Abschnitt 9.2).
Der implementierte Algorithmus ist mit den
genannten Einschränkungen bezüglich Zeit- und Ortsschrittweite in der Lage, die
dem Turbulenzmodell zu Grunde liegenden partiellen Differentialgleichungen zu
lösen (s. Abschnitt 9.3). Das Turbulenzmodell verhält sich in
bekannter Weise.
Für den Erosionsprozess kann eine Genauigkeitsabschätzung angegeben
werden (s. Abschnitt 9.5.2). Dazu wird das Ergebnis des
Standard-k--Modells mit der Berechnung verglichen,
welche die Stabilitätsfunktion nach GALPERIN [12] verwendet
und von der sich zeigen lässt (s. Abschnitt 9.4.3), dass sie stabil
geschichtete Grenzschichtströmungen genauer als das Standardmodell
approximiert.
Der Einfluss der Turbulenzdämpfung infolge stabiler Dichteschichtung auf die
vertikale Mischung in freien Scherschichten kann realistisch simuliert werden
(s. Abschnitt 9.4.2).
Die mangelnde Realitätsnähe der verfügbaren Laborexperimente in der Literatur
erschwert quantitative Vergleiche. Horizontale Mischungsvorgänge in freien
Scherschichten können aus Mangel an Laborexperimenten nicht untersucht werden.
Bei der Simulation von Strömungen, die Sediment deponieren (s. Abschnitt
9.5.3), zeigt sich ein
langwellig instationäres Verhalten der Turbulenz, das einen Vergleich mit
stationären Gerinneströmungen ungeeignet erscheinen lässt. Mit der
Langwelligkeit dieses instationären Verhaltens lässt sich vermuten, dass
Strömungen in Kenterungsphasen unterschiedlich ablaufen, auch bei gleichen
Randbedingungen. Dies könnte erklären, warum Deposition als episodisches
Ereignis im Ästuar auftritt. Um diesen Effekt aber weitergehend interpretieren
zu können, müssen zuerst experimentelle Befunde aus Labor oder Natur vorliegen.
Über das Zusammenwirken der vier empirischen Modelle10.1 lässt sich Folgendes aussagen:
In stehendem Wasser ist der abwärts gerichtete Massenstrom
proportional zur Sinkgeschwindigkeit und variiert mit ihr um einen Faktor
von ca. 10. Wie die Abschätzung des Einflusses der Sinkgeschwindigkeit auf den
Massenstrom in einer annähernd durchmischten turbulenten Gerinneströmung in
Abschnitt 5.6 ergibt, sinkt dieser Faktor auf ca. 1,4.
Der zwischen Boden und Wasser auftretende Übergang des Sediments,
der im Erosions-Depositions-Modell und im Konsolidierungsmodell abgebildet wird,
steuert den Sedimentationsprozess am durchgreifendsten. Wie in Abschnitt 5.6
berechnet, führt die Verwendung der in der Natur auffindbaren Varianz der
kritischen Erosions-Schubspannung zu Erosions-Massenströmen, die sich um einen
Faktor von ca. 11 unterscheiden.
Die Berechnung in Abschnitt 9.5.2 führt dazu, in einer
typischen Erosionssituation die Genauigkeit der Schubspannungsberechnung des
Standard-k--Modells mit 15% abzuschätzen. Die Verknüpfung mit dem
Erosions-Depositions-Modell vergrößert den Fehler dann auf ca. 40%. Die
Kopplung dieser beiden empirischen Modelle führt also zu einer Vergrößerung der
Abweichungen. Daher ist es sinnvoll, auch beim Turbulenzmodell nach einer
Verbesserung der Berechnungsergebnisse zu streben, selbst wenn die primär vom
Turbulenzmodell beeinflussten Größen Abweichungen im von der Praxis
tolerierbaren Rahmen aufweisen.
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Jens WYRWA * 2003-11-05