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4.1.1 Beobachtungen

Trübungszonen werden in Ästuaren beobachtet, in denen die Tideströmung stark genug ist, um feine, kohäsive Sedimente aufzuwirbeln. In Deutschland werden Trübungszonen in den Nordsee-Ästuaren der Elbe, der Weser und der Ems beobachtet. In den Ostsee-Ästuaren wird eine Trübungszone aufgrund des geringeren Tidenhubes nicht beobachtet.

In den Trübungszonen ist das Wasser infolge eines höheren Gehalts an suspendierten Sedimenten deutlich trüber als das ins Ästuar einfließende Flusswasser und auch als das Seewasser. Daher sind diese Zonen vom Ufer, aus der Luft und sogar im Satellitenbild erkennbar. Zwar variiert die Lage der Zone, aber als ungefähre Anhaltspunkte lassen sich die Ortschaften Nordenham an der Weser, Terborg an der Ems und Brunsbüttel an der Elbe nennen.

Zusammenfassende Darstellungen und Auswertungen der bisher durchgeführten Messungen wurden veröffentlicht von GRABEMANN [39] und RIETHMÜLLER [101] für die Weser, von SPINGAT [123] für die Ems und von ZIENERT [151] für die Elbe.

Der Süßwasserzufluss des in das Ästuar mündenden Flusses bewirkt, dass das Wasser seewärts fließt. Dies erklärt, warum Feinsedimente, die der Fluss mitbringt, ins Ästuar gelangen. Die Existenz einer Trübungszone wirft aber die Frage auf, warum diese Sedimente nicht vom Wasser weiter ins Meer hinausgespült werden, sondern sich in der Trübungszone sammeln. Es muss also offensichtlich Mechanismen geben, die einen Transport von suspendierten Feinsedimenten entgegen dem mittleren Wasserabfluss bewirken.

Für die Entstehung und Dynamik dieser Zonen kommt eine ganze Reihe von Ursachen in Betracht, die u. a. DYER [30] diskutiert. Hier werden nur die residuelle Zirkulation und die Asymmetrie der Tide gesondert betrachtet, zwei Phänomene, die besondere Anforderungen an die numerische Simulation der Strömung stellen.
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Jens WYRWA * 2003-11-05