folgt: 4.2 Dynamik hinauf: 4.1 Entstehung vorher: 4.1.2 Residuelle Zirkulation


4.1.3 Asymmetrie der Tide

Beim Einlaufen ins Ästuar wird die Tidewelle auf verschiedene Arten deformiert. Auf Grund von Reflektion an den Ufern und infolge von Resonanz variiert der Tidenhub an verschiedenen Stellen im Ästuar und kann sogar größer sein als auf offener See. Weiterhin tragen zur Deformation der Tidewelle die wasserstandsabhängige Wellenfortpflanzungsgeschwindigkeit und das Trockenfallen von Wattflächen bei. Für die Asymmetrie zwischen Ebbe und Flut ist aber vor allem die wasserstandsabhängige Sohlreibung verantwortlich [30].

SPINGAT [123] beobachtet folgendes: Der Anstieg des Wassers bei Flut geschieht in kürzerer Zeit als das Absinken bei Ebbe und ist daher mit größeren Fließgeschwindigkeiten verbunden. Bei der Flutkenterung steht das Wasser länger still als bei Ebbkenterung.

Da nun der Sedimenttransport überproportional mit der Geschwindigkeit ansteigt [30], kann die kurze aber heftigere Flutströmung mehr Sediment transportieren als die langanhaltende Ebbströmung, in der ein größeres Wasservolumen abfließt. Durch die schnelle Ebbkenterung sinkt weniger suspendiertes Sediment bis zum Boden als bei der Flutkenterung. D. h. bei der oszillierenden Bewegung, die die suspendierten Sedimente in der Tide ausführen, können sie sich am landseitigen Endpunkt ihrer Bewegung besser absetzen als am seeseitigen.
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Jens WYRWA * 2003-11-05