Für die Strömung in der Nähe eines Staupunkts
lässt sich die folgende einfache Potentialströmung [119]
angeben:
(9.3)
mit
horizontale Komponenten des Geschwindigkeitsvektors,
horizontale Komponenten des Ortsvektors,
Konstante,
Potentialfunktion,
Stromfunktion,
Wasserspiegellage,
Wasserstand an der Stelle , ,
Fallbeschleunigung.
Die Stromlinien sind also Hyperbeln, der Staupunkt liegt bei
, .
Als Strömungsgebiet wird ein Quadrat mit 100 m Kantenlänge gewählt.
Der Koordinatenursprung liegt in der linken unteren Ecke. Am linken und
am unteren Rand wird, wie von der Potentialtheorie gefordert,
eine reibungsfreie Wand vorgegeben.
Am oberen Rand wird
eine Geschwindigkeitsverteilung nach Gl. (9.3) eingesetzt,
am rechten Rand wird
der Wasserstand gemäß Gl. (9.3) als Randbedingung vorgegeben.
Anfangsbedingung ist die Teichlösung.
Die Gitterweite beträgt 2,5 m. Als Zeitschrittweite wurde 2,5 s verwendet.
Die in
Bild 21
gezeigte Strömung stellt sich nach 800 s Rechenzeit
ein.
Die analytische Lösung gemäß Gl. (9.3) ließe erwarten, dass die
Isotachen in
Bild 21b
exakt mit den Gitterlinien
zusammenfallen.
Es zeigt sich, dass ,,casu`` diese Strömung recht gut reproduzieren kann.
Die einzigen geringen Abweichungen treten in der linken unteren Ecke auf.
Sie sind
auf das in Abschnitt 9.2.6 näher untersuchte Phänomen des Impulsverlustes
infolge Stromlinienkrümmung zurückzuführen.