Bei einer Starrkörperrotation, wie sie z. B. im Kernbereich
eines RANKIN-Wirbels [119] auftritt,
bewegen sich einzelne Fluidpartikel
nicht relativ zueinander, sondern wie ein starrer Körper relativ
zur Umgebung.
Für den Fall, dass
eine rotationssymmetrische Geometrie vorliegt sowie
Wand- und Sohlreibung abgeschaltet sind, müsste eine solche Bewegung,
nachdem sie als Anfangsbedingung vorgegeben wurde,
zeitlich unbegrenzt weiterdrehen.
In diesem Beispiel wird der radiale Druckgradient so gewählt,
dass er gerade für die nötige Zentripetalbeschleunigung sorgt.
D. h. in der numerischen Berechnung sind nur Konvektion und
Wasserspiegelgefälle aktiv.
Das Geschwindigkeitsfeld und der Wasserspiegel ergeben sich wie folgt:
(9.7)
mit
horizontale Komponenten des Geschwindigkeitsvektors,
horizontale Komponenten des Ortsvektors,
Wasserspiegellage,
Wasserspiegellage an der Stelle , ,
Fallbeschleunigung und
Kreisfrequenz der Starrkörperrotation
Im
Bild 24a
und
b
sind die Anfangsbedingungen für diesen
Testfall visualisiert. Der diskretisierte Ringraum hat einen Innendurchmesser
von 0,2 m und einen Aussendurchmesser von 0,6 m.
Die Kreisfrequenz
wurde so gewählt, dass sich das Fluid genau einmal in der Sekunde um
seine eigene Achse dreht, d.h.
.
Der Wasserstand wurde so gewählt,
dass sich am Innendurchmesser gerade ein Wasserstand von 0,2 m ergibt,
d.h.,
m.
Im
Bild 24c
und
d
ist die Verteilung von nach
3 s Rechenzeit zu sehen,
also nachdem sich das Fluid drei Mal um die eigene Achse gedreht
haben müsste. Deutlich erkennbar ist die starke numerisch bedingte
Abnahme der Geschwindigkeit,
die sich in den beiden verwendeten Netzen nahezu identisch ergibt.
In
Bild 25
ist zum Zweck einer Parameterstudie der Verlauf von
am Knoten 252 im regelmäßigen Vierecksnetz, dessen Lage in
Bild 24b
erkennbar ist, aufgetragen. Es wird ersichtlich, dass der
Effekt der Verlangsamung der Rotationsbewegung nur von der Zeitschrittweite dt
abhängt. Die Feinheit bei der Stromlinienberechnung hat einen
vernachlässigbar kleinen Einfluss.
Auch eine Netzverfeinerung auf die halbe Gitterweite (Vierecksnetz) hat
keinen erwähnenswerten Einfluss.
Die numerische Berechnung bestätigt somit die in Kapitel 8 gemachte
Vorhersage, dass mit zunehmender Stromlinienkrümmung je Zeitschritt
ein immer größer werdender Impulsverlust auftritt.
Dieser Testfall hat die Kennung
,,rr``
für die Berechnungen mit dem regelmäßigen Netz und
,,ru``
für die Berechnungen mit dem unregelmäßigen Netz
in der bereits angegebenen Quelle http://www.wyrwa.de/casu/test.
folgt:9.2.7 Konvektiver Transport hinauf:9.2 Basismodell vorher:9.2.5 Diffusion von Konzentrationen Jens WYRWA * 2003-11-05