In dieser Testrechnung werden die Versuche von ITSWEIRE et al. [52]
nachgebildet.
Wie im Testfall ,,isocon`` in Abschnitt 9.3.1 wird hier das Abklingen isotroper
Turbulenz beobachtet, die von einer gleichförmigen Strömung konvektiert wird.
Die Abklingdauer ist proportional zu der von der mittleren Strömung
zurückgelegten Strecke.
Für den Fall abklingender isotroper Turbulenz lassen sich die
partiellen Diffenrentialgleichungen, die das k--Modell
Gln. (7.1) und (7.2)ausmachen, auf die
Terme der zeitlichen Änderung, Dissipation und Buoyancy reduzieren.
Durch Differenzieren und Einsetzen kann man daraus folgende Differentialgleichung
zweiter Ordnung für die Dissipationsrate ableiten:
Dissipationsrate am Anfang des Abklingvorgangs und
kinetische Energie der Turbulenz am Anfang des Abklingvorgangs.
Aus [52] wird der
Versuch mit der BRUNT-VÄISÄLÄ-Frequenz, Gl. (6.8), N=0,97 1/s
verwendet9.10.
Der zufließende Dichtegradient beträgt 109 kg/.
Die Zuflussgeschwindigkeit hat den Wert 0,25 m/s.
Im numerischen Modell wird der gitternächste Messpunkt als Zuflussrand
verwendet. An dieser Stelle weist die Turbulenz die Größen
k=63,5 / und
=106,3 / auf.
Damit ergibt sich die Wirbelviskosität =3,41 /s.
Die turbulente Längenskala , Gl.(7.7), beträgt 0,0151 m.
Das diskretisierte Fluidvolumen ist 0,25 m tief, 0,40 m breit und 2,2 m lang.
Der Vergleich mit den Messwerten dient der Überprüfung von
Stufe 1 (mathemathische Modellierung der physikalischen Vorgänge)
in Abschnitt 9.1. Um auch Aussagen zu
Stufe 2 (Näherungslösung dieser partiellen Differentialgleichungen) und
Stufe 3 (datentechnische Realisierung) machen zu können, wird eine Vergleichslösung
der partiellen Differentialgleichungen benötigt. In diesem Testfall ist dazu
eine Vergleichsberechnung mit dem Programm
,,MapleV``9.11 durchgeführt worden.
Mit einer Schrittweitenverfeinerung
hat sich die Konvergenz der Ergebnisse nachprüfen lassen.
Bild 36
zeigt die Berechnungsergebnisse, die mit dem Programm ,,casu``
erzielt worden sind im Vergleich mit den o. a. Resultaten von ,,MapleV`` und den
Messungen aus [52]. Zur Orientierung ist im
Bild 36
die analytische Lösung des ungeschichteten Fluids
(siehe Abschnitt 9.3.1) aufgetragen.
Die Übereinstimmung mit den Resultaten von ,,MapleV`` lässt die gelungene
datentechnische Realisierung des Buoyancy-Terms mit einem
geeigneten numerischen Verfahren erkennen.
Die weitgehende Übereinstimmung mit den Messwerten am Anfang des Abklingvorgangs
ist dem Umstand zuzuschreiben, dass die Modellkonstante
des
k--Modells so gewählt worden ist, dass das Abklingen isotroper
Turbulenz damit erfasst werden kann [104].
Bevor aus den Differenzen zwischen Messung und Berechnung Schlüsse
abgeleitet werden können,
sind folgende Besonderheiten in Betracht zu ziehen:
Im Experiment ist
die mittlere Strömung nicht völlig konstant, sondern sie beschleunigt
von 0,25 m/s auf 0,26 m/s zum Ende der Messstrecke hin.
Dies lässt auf Wandreibungseinflüsse schließen. Die BRUNT-VÄISÄLÄ-Frequenz N
und damit die Stärke der Schichtung nimmt im Experiment entlang der Messstrecke
von 1,02 auf 0,91/s ab. In den Berechnungen ist sie als konstant angenommen worden.
Zwischen den Geschwindigkeitsmessungen und der Angabe der Dissipationsrate
liegt ein Auswertungsverfahren, das auf einer Isotropie-Annahme fußt.
Dieser Testfall hat die Kennung
,,isoconst``
in der bereits angegebenen Quelle
http://www.wyrwa.de/casu/test.